Das heutige Naturschutzgebiet liget landschaftlicht traumhaft. Im Sommer blühen rund herum gelbliche Blumen, so weit man schauen kann. Das sehr "natürliche", also stark verfallene Mauerstück liegt an einem 30 m tiefen Gebirgssee. Um 1592 erbaut erstreckt es sich kreisfrömig um eine etwa 8000 m² große Fläche.
Wir sind nicht am See entlang gewandert, sondern wurden von dem dortigen Guide quer Feld ein durch die Botanik geschickt. Ich bin mir fast sicher, dass dort noch kaum ein Touri war. Die erste Hürde war genommen, als wir durch eine Art Bauernhof mussten, an dessen Ende ein alter Chinese ein rostiges Gitter bewachte. Für
10 Yuan pro Nase ließ er uns passieren. Durch wilde Gärten und Maisfelder hindurch erkämpfen wir uns einen Weg Richtung Mauer. Gut, dass wir immer Sichtkontakt hatten, sonst hätten wir im Leben nicht hingefunden. Dort angekommen stand ein Schild: "Climbing the Great Wall is here forbidden!"Na toll! Einen Eingang gab es auch nicht, also haben wir versucht irgendwo hochzuklettern. Ist uns auch gelungen, aber plötzlich stand eine verknitterte, alte keifende Frau vor uns, das sei ihre Mauer und sie will jetzt Geld von uns. Nach langem Hinundher- sie wollte uns nicht vorbeilassen und hat uns mit nem Stock zu vertreiben versucht - haben wir dann 5 Yuan gezahlt.
Abendteuer pur, aber alles ganz harmlos, also keine Sorge. Wir hätten sogar verfledderte Tickets haben können, also alles kein Problem :)
So im Nachhinein war es einfach ein super Ausflug, spannend, tolle Umgebung, fern ab von jeglicher Zivilisation, auch wenn wir das vorher nicht wussten.
Also wir von dort nach 3 Stunden wandern bei ca. 40° C in der brütenden Mittagshitze wieder wegfuhren, sind wir an unserem eigentlichen Ziel vorbeigefahren - dem Abschnitt mit dem See. Dort hätte es ganz "normale" Wege gegeben und Ticketsund überhaupt. Aber unser Erlebnis war auf alle Fälle einmalig und das kann uns keiner mehr nehmen.
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