Nachtrag: Warum ich überhaupt hier bin...

Also nun mach ich es offiziell, bevor mich noch mehr Leute fragen: Frederik ist hier als Informand, sprich: er ist von Siemens hierher versetzt worden, um mal ein bisschen seinen 'Horizont' zu erweitern, was auch immer das für Folgen hat... Nachdem ich ja - Gott sei Dank - im Dezember letzten Jahres mein Examen hinter mich gebracht habe und es erst im September mit dem Referendariat weitergeht, hab ich ja quasi eh nicts zu tun. Was macht man da also mit so viel ungewohnter Freizeit? Begleitet man halt den Freund nach China. Wir sind also seit 3.Mai hier in Peking und warten ab, wann mich die Chinesen rausschmeißen.... Genug Aufklärung? Wenn nicht, bitte im Gästebuch vermerken!

Peking an die Welt:

Also Ihr Parasiten!!! Alle lesen, aber keiner (sorry, fast keiner) schreibt ins G ä s t e b u c h !!! Bin echt enttäuscht von euch *GRINS* Bitte teilt mir doch auch mit, ob Ihr Skype habt und unter welchem Namen man Euch da finden kann. Wäre toll!!!

Sonntag, 15. Juli 2007

Nachtrag: Bericht zu Xi'an - Teil 2

Tapfer! Morgens um 7.15 Uhr habe ich das Hotel verlassen, um noch Frühstück für die Fahrt zur Terrakottaarmee zu organisieren. Leider haben wir den Bus verpasst, weil das Auschecken so lang gedauert hat. Wir sind also mit dem Taxi für knapp 100 Yuan einfach gefahren. Die Armee an sich ist schon beeindruckend. Fast 3 km entfernt vom eigentlichen Mausoleums des Kaisers fand 1973 ein Bauer zufällig die Soldaten, als er einen Brunnen graben wollte. Dass die knapp 7000 Soldaten, 3000 Pferde und Holzwägen nicht schriftlich irgendwo fixiert wurden, bleibt ein Rätsel, besonders weil die Chinesen eigentlich alles aufschreiben, was mit den Kaisern zu tun hatte. Das ganze Gelände drum herum ist schon sehr stark auf Touristen eingestellt, kein Wunder, die meisten besuchen Xi'an nur für die Armee im Rahmen einer Chinarundreise.
Es gibt 3 Schächte zu besichten, von denen Grube 1 vollständig ausgegraben ist und die anderen beiden noch bearbeitet werden. Grube 3 ist die kleinste, in der nur die höheren Offiziere aufgestellt waren. Die Soldaten stehen in der Regel in 2er-Reihen in Gängen, die eine Holzkonstruktion als Dach hatten. Da diese natürlich auf Grund der Verottung in sich zusammen gefallen ist, kann man sich dadurch auch die Zerstörung der Soldaten erklären, nur wenige sind noch fast vollständig in Takt.
Alle Soldaten stehen mit dem Rücken zum Grab, Blick gegen Osten gerichten, von wo der damalige Feind anrücken würde. Der sollte beim Anblick der gewaltigen Armee abgeschreckt und von der Grabstätte ferngehalten werden.
Jeder Soldat hat ein individuelles Gesicht, damit man sie auch wirklich für "echt" hält. Eigentlich waren sie alle bunt bemalt, aber davon ist heute kaum mehr etwas zu sehen. Je nach unterschiedlichem Offiziersgrad tragen die Soldaten unterschiedliche Frisuren und Gewänder. An diesen kann man sie ganz gut unterscheiden.
Jeder hatte 2 Waffen mit in die Kammer bekommen, ursprünglich aus Bronze oder Eisen. Weil kaum mehr Waffen gefunden wurden - nur die Formung der Hände weißt darauf hin -, geht man davon aus, dass bereits vor dem Fund in den 1970er Jahren Grabräuber dort zugange waren und vielleicht noch zusätzliche Verwüstung verursacht haben.
Neben den 3 Gruben gibt es eine Exhibition Hall zu besichtigen, in der Texte und Fotos zum Fund, der Rekonstruktion und dem wieder Aufbau zu sehen sind. Außerdem sind dort einige teils wieder vollständig restaurierte Figuren ausgestellt.
Nach der knapp 4-stündigen Besichtigung (90 Yuan), sind wir mit einem etwas lebensmüden Taxifahrer quer durch die Prärie zurück in die Stadt gefahren. Wenn auch mit etwas mulmigen Bauchgefühl, was trotzdem eine super Sache, weil man wirklich mal was vom Landleben erahnen konnte. Schockierend, in welcher Armut die Menschen dort teilweise leben. Auch in Xi'an selbst wurden wir als westliche Menschen immer wieder zur Hauptattraktion.
Nach einem kurzen Abstecher in die relativ neue Shoppingmall, gings dann mit dem Bus zurück zum Flughafen.
Xi'an ist super, und wenn man die Zeit hat, lohnt es sich meiner Meinung nach durchaus, 2 Tage dort zu verbringen!

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