Nachtrag: Warum ich überhaupt hier bin...

Also nun mach ich es offiziell, bevor mich noch mehr Leute fragen: Frederik ist hier als Informand, sprich: er ist von Siemens hierher versetzt worden, um mal ein bisschen seinen 'Horizont' zu erweitern, was auch immer das für Folgen hat... Nachdem ich ja - Gott sei Dank - im Dezember letzten Jahres mein Examen hinter mich gebracht habe und es erst im September mit dem Referendariat weitergeht, hab ich ja quasi eh nicts zu tun. Was macht man da also mit so viel ungewohnter Freizeit? Begleitet man halt den Freund nach China. Wir sind also seit 3.Mai hier in Peking und warten ab, wann mich die Chinesen rausschmeißen.... Genug Aufklärung? Wenn nicht, bitte im Gästebuch vermerken!

Peking an die Welt:

Also Ihr Parasiten!!! Alle lesen, aber keiner (sorry, fast keiner) schreibt ins G ä s t e b u c h !!! Bin echt enttäuscht von euch *GRINS* Bitte teilt mir doch auch mit, ob Ihr Skype habt und unter welchem Namen man Euch da finden kann. Wäre toll!!!

Samstag, 26. Mai 2007

Hardcorewandern bis zum Streik

Heute Morgen ging es ganz entspannt erst gegen 9.00 Uhr los. Wandern bis um 13 Uhr.
Es ging relativ schleppernd bergauf, quer durch den Dschungel, über rauschende Bächlein, an Wasserfällen vorbei, bis wir endlich wieder Treppen steigen durften... Juchu, das hatten wir ja echt schon vermisst!
Bis auf das die Kollegen jetzt schon fix und alle waren, war das echt ne tolle Tour!
Nach einer kurzen Dusche im Hotel und dem Mittagessen (wieder sehr lecker) ging es dann weiter zu einer Höhle. Dort angekommen erklärte uns unser Guide, dass man 1,5 Stunden anstehen muss, um die Höhle zu besichtigen, weil immer nur eine Person durch den schmalen Gang hineingehen kann. Das war uns echt zu blöd! Wir Langnasen sind dann mit unserem Guide mit Taschenlampe bewaffnet durch die Höhle nach oben gestiegen. Ein toller Ausblick belohnte uns dafür, dass wir Fledermäusen und ich weiß nicht was noch den Mann gestanden haben.
Die Nachmittagstour war echt erholsam im Vergleich zum Vormittag.
Am Abend haben wir im Ort in einem Lokal gespeist, war nichts berauschendes. Ein Kollege hat den Versuch gestartet, Mario unter den Tisch zu trinken. Kläglich gescheitert! Ich hab zwischendurch dann aufgehört mitzutrinken, weil das natürlich für den Chinesen noch schlimmer war, dass sogar eine Langnasenfrau mehr verträgt als er.
Gemütliches Beisammensein hieß es dann. Wir haben mit ChefChef und Co ein nettes Unterhaltungsspiel (Policemen und Killer) gespielt. Dabei hat Frederik alle fertiggemacht, als er auf einmal verkündet hat, dass ich seine zukünftige Frau bin! Das war gar nicht von ihm so beabsichtigt, aber alle haben sehr getuschelt... Naja, mittlerweile manövriert er sich selbst in solche Situationen, da muss ich gar nicht mehr nachhelfen *GRINS*
Noch einmal für alle: NEIN, da steht nichts an! NEIN, Ihr habt nichts verpasst! NEIN, wir haben euch nichts zu sagen!
Mann, war das viel Bier, gell Frederik?!

Freitag, 25. Mai 2007

Wuyi - Klappe, die erste

Freitag Morgen: 7.00 Uhr Weckruf, 7.30 Uhr Frühstück, 8.00 Uhr Abfahrt zum ersten Wandererlebnis.
Man muss an dieser Stelle mal was Grundsätzliches ansprechen: viele der chinesisches Kollegen sind noch nie aus Peking rausgekommen, einige noch nie oder selten geflogen. Es gibt auch einige, die noch nie auf der Mauer waren. Insofern sind viele körperliche Belastungen auch nicht gewöhnt.
Die erste Tour führte über 3,5 Stunden steil bergauf, über zahlreiche Stufen. Durch die häufigen Regenfälle und das dort herrschende tropische Klima war die Luftfeuchtigkeit enorm hoch. Man wusste odt nicht, ob man jetzt patschnass ist, weil es so anstrengend ist oder nur weil es sich wie im Dampfbad anfählte. Die Landschaft dort ist traumhaft und auf jeden Fall eine Reise wert. Die sog. roten Berge versprechen nicht zu viel! In den Berg sind immer wieder kleine Pavillions eingebaut worden, von wo man aus einen traumhaften Blick hat. Durch die Feuchtigkeit hängt dichte Dunst zwischen den Bergen und wenn die Sonne sich dann doch einmal ihren Weg durch die Wolken gebahnt hat, war der Anblick wirklich atemberaubend. Die Vegetation ist auch überwältigend. Meterhohe Bananebäume, Farne und was weiß ich noch alles. Ein bisschen wie chinesischer Regenwald! Naturpur! Welch schöne Abwechslung zum oft trockenen, grauen Peking...
Lunch gab es im Hotel. Wuyi Mountain ist eines der bekanntesten Teeanbaugebiete. Außerdem gibt es dort viel Bambus, ab von solcher Stärke, wie wir sie wohl sonst eher selten bestaunen dürfen. Daher gibt es auch bei jedem Essen Bambusgerichte, aber nicht so wie es bei uns bei Penny o.ä. im Glas gibt. Schmeckt echt interessant! Mal ein ganz neuartiges Geschmackserlebnis. Außerdem gab es natürlich diverse Fleischgerichte, alles recht human und für den westlichen Geschmack absolut gut geeignet.
Am Nachmittag war Entspannung angesagt. Viele waren immer noch ganz schön geschafft von dem ausdauerndem Spaziergang am Vormittag. Einige junge Mädels hatten ihre Mütter dabei und daher war das Highlight in der Region genau richtig: eine Bambusflossfahrt. 6 Mann auf einem Floss wurden 1,5 Stunden den Fluss abwärts durch hohe Felse hindurch von zwei professionellen Bambusflossfahrern geschippert. Der Fluss war selten breiter als 15 m. Währrend der Fahrt wechselten wir immer von einer zur anderen Seite. Der Bootsmann erklärte uns, dass das von der Wassertiefe abhängt. Auf der einen Seite waren es nur ein paar Meter maximal, während 10 m weiter links oder rechts eine Tiefe von mehr als 26 m vorherrschte. Die Flosse werden nicht paddelnd vorangetrieben. Die Männer haben etwa 5 m lange Holzstäbe, mit denen sie sich vom Grund abstoßen. Die Felsen waren durch die Gezeiten und das Wasser größtenteils ganz glatt abgespült worden. An einigen Stellen wurde der Stein so verändert, dass man sich mit der Kraft der Imagination Szenerien vorstellen könnte. Unter Gelächter erklärte uns der Bootsführer mal, die Felsen sehen aus wie Brüste, mal wie ein quackender Frosch usw. Die Landschaft dort war wirklich malerisch!
Nach dieser Flossfahrt und der Besichtung des dortigen Bonseiparks fuhren wir in ein Teehaus. Zu Werbezwecken wurde uns eine Teezeremonie vorgeführt, d.h. man erklärte uns, wie Tee geerntet und behandelt, zubereitet und getrunken wird. Hört sich leider spannender an, also es sich anhört, aber es gehört nun mal dazu zu dieser Region. Die verschiedenen Teesorten waren im Großen und Ganzen ganz lecker und wir haben uns eine kleine Ration von 3 verschiedenen Sorten mitgenommen.
Danach hieß es Dinner in einem idyllischen Ausflugslokal. Es gab von Oktopus über Rind, Huhn, Schwein und diverse Gemüse gerichte wirklich alles. Bier aus Reisschalen, weil es keine Gläser gab usw. Richtig lecker! Und einfach eine sehr entspannte, ausgelassene Stimmung, nicht zuletzt natürlich eben wegen dem Biergenuss...
Zurück im Hotel war eine Runde Schwimmen angesagt. Hier ist es ja um 19 Uhr schon stockdunkel. Danach kamen wir in den Genuss einer Body-Massage. Die Chinesen hatten richtig Spaß mit uns: Haare der Männer an Beinen und Armen, Nasengröße und -länge, usw. wurden fachmännisch unter die Lupe genommen. Ich wurde von so einem kleinen, zierlichen 1,50 m Chinesen bearbeitet. Dachte nicht, dass ein Mensch dieser Körpergröße solche Kraft aufbringen kann... Zudem hat er genau gemerkt, wo mir eh schon alles weh tut. Resultat war nach 45 Minuten: Müdigkeit und Muskelkater, aber es tat gut! Im Anschluss haben wir uns noch a bissl den Ort angeschaut und sind dann aber zeitig ins Bett gefallen.
Ein toller, abwechslungsreicher Tag!

Geburtstagsgrüße

Liebe Oma Edith,

leider sind wir ja unterwegs (Outing). Daher gratulieren wir zumindest auf diesem Weg ganz herzlich zu Deinem Geburtstag! Wir denken an Dich!

Alles Liebe, Tina & Frederik

Donnerstag, 24. Mai 2007

Abflug

Also 17.00 Uhr war ja Treffpunkt vor der Firma. 66 Leute, davon 7 Langnase! Sehr amüsant...
Wir sind dann mit nem Bus zum Flughafen. Unser Tourguide kümmerte sich liebvoll ums Einchecken, während wir uns bei Starbucks nen leckeren Kaffee reingezogen haben. Immer der gelben Fahne hinterher ging es dann durch die Passkontrolle ins Flugzeug.
Mit Verspätung gings etwa gegen 20 Uhr los. Der Flug war sehr unruhig. Nach guten 2 Stunden Flugzeit landeten wir auf dem süßen, überschaubaren Flughafen Wuyi Shan. Man könnte zu Fuß aus dem Flugzeug zur "Gepäckausgabe" gehen. Die Koffern wurden von einem Fahrrad mit typisch chinesischem Anhänger zum Förderband gebracht, wo sie per Hand aufgelegt wurden und nach etwa 2 Sek. vom jeweiligen Besitzer wieder runter genommen wurden. Riesen Spaß!
Der Bus brachte uns dann zum Hotel. Wuyi Garden. Echt schön. Mit vielen Wasserspielen im Garten, nem großen Pool, mehreren Gästehäusern... Im Zimmer gab es Hausschuhe, Bademäntel, richtige Toilletten... Also um Welten besser als erwartet!
Wir haben dann noch die Straße runter ein Bierchen gezwitschert. Dabei habe ich meinen nächsten Kulturschock erlitten: in dem "Lokal" kam plötzlich eine Horde Chinesen an, die alle furchtbar Hunger hatten. Wir hatten uns schon die ganze Zeit gefragt, warum da Käfige mit Hennen und so draußern vor jedem Lokal stehen. Erst fing es an, auf den Boden zu klatschen: hat doch tatsächlich die kleine Chinesin (Besitzerin) Frösche einfach auf die Straße geknallt und dann aufgeschlitzt. Zur Krönung haben die dann noch die Hennen direkt vor unserer Nase neben unsrem Tisch geschlachtet, aber wirklich grausam! Dann musste definitiv noch ein weiteres Bier für mich her! Die Chinesen hatten natürlich einen riesen Spaß, weil ich mich so geeckelt hab. Mario hat dem ganzen dann noch die Krone aufgesetzt, indem er Mutmaßungen über das Schicksal des süßen Welpen, der dort rumlief, angestellt hat. Danach war der Abend für mich gelaufen und wir sind ab nach Hause! Die Betten waren endlich mal wieder richtig bequem!

Gleich heben wir ab!

So heut Abend wirds ernst. Ausflug mit den Kollegen. Hoffentlich mach ich nichts, was hier unangenehm auffällt, von wegen Gesicht wahren und so.
Wetter ist besser, abersehr schwül.
Bin schon früh morgens aus der Wohnung verbannt worden, weil die heute den Teppich rausreißen und nen Parkett reinlegen. Sollten sie zwar erst morgen machen, aber besser heute als gar nicht. Daher ziehe ich von einem Café ins nächste, immer Laptoptasche, Handtasche und Trolley im Schlepptau. In einer halben Stunde muss ich zu Siemens. Von dort geht der Busshuttle zum Flughafen. Der Flug dauert 2,5 Stunden.
Hier mal ein Teil unseres geplanten Programms (dann muss ich Montag nicht so viel nachholen):

Hotel-Tian Che Jia-Shui Lian Hole-Ying Zui Rock-Da Hong Pao-Jiu Long Chao-Yi Xian Tian-Feng Hole-Fairy Pavilion-Hotel (so heißt wohl unser Hotel?)

Tag 1: Freitag
Yun Wo, Cha Dong, Xian Yu Tan, Shang Yu Pavillion, Draft

Tag 2: Samstag
Walking to Tian Che Jia, Tian Che Jia to Shui Lian Dong, dann Ying Zui Rock und Da Honbg Pao, dann Lunch; Yi Xian Tien, Feng hole, Fairy Pavillion, FREIZEIT und ABENDESSEN (jede Minute exakt geplant)

Tag 3: Sonntag
Tien Cheng Temple, Fa Yu River, Yu Er Spring, Ding Ming Bridge, Heimflug am Nachmittag
Ich berichte, ob wir den Zeitplan einhalten können!

Outing

Heute Abend geht es also los. Wir fliegen um halb acht 2 Stunden lang nach Wuyi Shan. Das liegt im südlicheren Teil von China (ungefähr, wenn man etwas weiter links von Taiwand auf die Landkarte schaut, Bereich Fuzhou).
Wir haben einen straffen Zeitplan. Mal sehen, wie das wird, mit den ganzen chinesischen Kollegen! Hoffentlich können wir uns gut verständigen.
Berichterstattung gibts dann erst Montag wieder.
CU

Dienstag, 22. Mai 2007

NICHT BÖSE SEIN!

Jetzt mal an alle:
ich freue mich wahnsinnig, dass ich so viele Leser habe und viele auch mittlerweile ins Gästebuch schreiben. Leider kann ich nicht jedem einzeln alles berichten per Mail, Telefon oder wie auch immer. Erstens hab ich momentan keine Zeit für und zweitens ist es halt doch a bissl anstrengend alles fünfmal zu erzählen. Ich hoffe, ihr versteht daher, dass ich immer etwas kurz angebunden bin in meinen Mails. Ich freue mich aber sehr, wenn ihr mir schreibt! Lesen tu ich meine Mails nämlich immer!

Zum Thema Visum möchte ich mich derzeit nicht äußern, weil ich sonst Amok laufe! Meine Laune ist so schlecht wie noch nie. D.h.: BESSER IM MOMENT NICHT ANSPRECHEN!!!

Wetter ist beschissen. Es schüttet wie sau, man hat vielleicht 100m Sichtweite und es bleibt so... Außerdem soll es auch in Wu Yi so sein, und da fliegen wir Donnerstag Nacht zum Wandern...

So Shit happens!!!

Montag, 21. Mai 2007

Vielleicht doch sauber!

Gestern Abend haben wir hier noch einen wertvollen Tipp bekommen. Mario hat einen Bekannten angerufen, der auch seine Freundin mit her gebracht hat. Für die hat Siemens eine Partnerschaftsbestätigung ausgestellt. Diese wurde dann von der deutschen Botschaft bestätigt und dann könnte Siemens doch das Visum für diese Freundin verlängern. Jetzt hoffen wir das geht bei uns auch. Deshalb war ich heute auch schon auf Behördengang: dt. Botschaft. Die haben furchtbar über Siemens geschimpft, die wüssten es genau, geben es aber immer falsch weiter. Auf jeden Fall haben die gesagt, dass sie mir das dann bestätigen können. Außerdem haben sie endlich die richtige Adresse für die Visumsverlängerung rausgerückt! Public Security Bureau... Ich komme....

Sonntag, 20. Mai 2007

Wenn mal wieder alles anders kommt...

Susie Wong ist hier ein Club, in den hauptsächlich Ausländer gehen. Ich finde, es ist so ein bissl eine West-Meets-East - Partnervermittlungslokation... Aber gut! Man muss hier als Mann nur ein paar Flaschen Champus rüber wachsen lassen, und dann darf man auch a bissl wo hinlangen...
Sonst wars recht nett. Whiskey mit grünem Tee kann ich im Übrigen sehr empfehlen, ist echt erfrischend! Eigentlich sollte ne Lationtanzgruppe auftreten, daher teurer Eintritt (10 €), die waren aber echt ein Witz! Das hätte ich definitiv besser gekonnt. Samba und Salsa ist halt nicht nur "Ich kleb mir mal überall Federn in und wackel dann mit dem Po"...
Heute wollten wir eigentlich endlich in die Verbotene Stadt. Doch da gab es eine weitere Email wegen Visum und das Wetter war auch nicht so ansprechend, also waren wir frühstücken und haben uns weiter ums Visum gekümmert.
Gegen 3 Uhr haben wir uns auf den Weg zum Shoppen für Männer gemacht: Hailong Electronic Market!!! 5 Srockwerke kreischende Verkäufer und Millionen von Laptops, Kameras,... Sabine und ich haben uns in den Mc Donalds gesetzt, uns war das echt zu krass, obwohl mich das Fotoequipment schon interessiert hätte... Frederik und Micha haben sich dann alleine vergnügt. Nach ner Stunde haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht.
Wir waren nämlich mit Sandra und Mario zum Abendessen verabredet. Für 20 Euro pro Nase haben wir hier geschlemmt wie der König von Frankreich. Und es gab richtigen Wein!!! JUCHU!!! Es war echt ein Highclass-Restaurant, aber so was könnten wir uns in Deutschland wohl kaum leisten. War echt ein tolles Erlebnis, besonders die fettarme Pekingente *ZWINKER*