Nachtrag: Warum ich überhaupt hier bin...

Also nun mach ich es offiziell, bevor mich noch mehr Leute fragen: Frederik ist hier als Informand, sprich: er ist von Siemens hierher versetzt worden, um mal ein bisschen seinen 'Horizont' zu erweitern, was auch immer das für Folgen hat... Nachdem ich ja - Gott sei Dank - im Dezember letzten Jahres mein Examen hinter mich gebracht habe und es erst im September mit dem Referendariat weitergeht, hab ich ja quasi eh nicts zu tun. Was macht man da also mit so viel ungewohnter Freizeit? Begleitet man halt den Freund nach China. Wir sind also seit 3.Mai hier in Peking und warten ab, wann mich die Chinesen rausschmeißen.... Genug Aufklärung? Wenn nicht, bitte im Gästebuch vermerken!

Peking an die Welt:

Also Ihr Parasiten!!! Alle lesen, aber keiner (sorry, fast keiner) schreibt ins G ä s t e b u c h !!! Bin echt enttäuscht von euch *GRINS* Bitte teilt mir doch auch mit, ob Ihr Skype habt und unter welchem Namen man Euch da finden kann. Wäre toll!!!

Samstag, 28. Juli 2007

Ankunft in Haikou

Samstagmorgen
5.30 Uhr: Der Wecker klingelt...
Oh je, aufstehen. Noch völlig gerädert zwingen wir uns aus dem Bett. Doch dann fassen wir einen klaren Gedanken. Wir fliegen in den Urlaub! Blitzschnell sind wir hellwach. Frischmachen, Anziehen, von Carl und Britta verabschieden und raus...
6.00 Uhr: TAAAAAAAAAAXIIIIIIIII!!!
Na, das ging ja gut. Kein Stau, netter Taxifahrer, keine weiteren Probleme. Oh, Beijing 15°C Regen, die Frisur... Welche Frisur?
6.30 Uhr: Einchecken
Oh je, mein Magen dreht sich um. Hier standen wir schon einmal. Oh je, aber Frederik nimmt dieses Mal alles in die Hand. Puh, unsere Koffer sind drin. Wir kriegen die Boardingkarten...
8.15 Uhr: Abflug
Starbuckskaffee, Sandwiches, MP3-Player griffbereit, englischsprachige Lokalzeitung China Daily... Wir fliegen!!!!!!!
11.45 Uhr: Landung
Pünktlich! Respekt, Hainan Airlines! Dieses Mal alles gut gelaufen... Puh, Haikou 40°C, sie Sonne brennt, die Frisur... War schon mal besser :)
Also ab ins Taxi. WAAAAAAAAAAS??? Die wollen doch wirklich 200 RMB, ne, ne, nicht mit uns. Taxameter, aber flott...
13.00 Uhr: Ankunft im Sheraton
Hm, also die 200 kommen fast hin, aber der blöde Fahrer ist ja auch eine Schleife nach der anderem gefahren und grinst jetzt auch noch doof...
OOOOOOOOOOOOOOooooooooooooohhhhhhhhhhh!
So ein Hotel hab ich ja noch nie von innen gesehen! Eincheken, während uns ein netter Concierge unsere Koffer transportiert. Erfrischung gefällig? Klar, zwei Flaschen eisgekühltes Wasser. AAaah! Tut gut, aber jetzt, schneeeeeeeeeeeeeelllllllllll! Aufs Zimmer...
13.30 Uhr: Auf unserem Zimmer
Toll, traumhaft, unglaublich, unbeschreiblich... Blick aufs Meer, hm, naja, aber Blick auf eine super Hotelanlage. Das Zimmer? Chic! Das Badezimmer ist nur durch einen festen Paravant vom Hauptraum abgetrennt, aber man kann ihn einfach aufschieben. Dusche mit Regendusche, freistehende Badewanne, von der aus man Fernsehen kann... COOL!!!
15.00 Uhr: Ausgepackt, ab zum Strand
Das geliebte Mare.. Oh, Mist, wie heißt das eigentlich auf Chinesisch? EGal, wir sind da. Weißer Strand, Palmen, Meer. A bissl aufgewühlt und viel zu wohltemperiert, also nicht wirklich erfrischend, aber egal! Dafür reicht einem ja der nette Kellner alle paar Minuten gefrohrene Towels zum Abkühlen :)
17.00 Ur: Poolbar
Pina Colada im Pool schlürfen, ja, wir wollen hier nicht mehr weg! Das ist schon sehr dekadent, aber Rabatte machen es möglich. Die Pools sind auch nicht wirklich abkühlend, aber die Duschen sind okay. Wie sollte man sonst auch im Wasser treibend seinen Cocktail stundenlang schlürfen, ohne sich eine Blasenentzündung zu holen. Ist ja schließlich ein Spa(r) Resort, da kann man nicht ständig das Wasser runterkühlen, wenn sich außerhalb die Temperaturen überschlagen.
30er Sonnencreme, autsch, trotzdem leicht gerötet. Raus aus der Sonne! Spaziergang durch Palmen.
19.00 Uhr: Sea-View-Bar
Kühles Blondes mit Knabbereien, bevor es zum Seafoodbuffet geht. Mann, ist das ein Lotterleben! Die Dusche auf dem Zimmer war wenigstens eiskalt. Jetzt gehts schon viel besser.
20.00 Uhr: Seefoodbuffet
Super! Selten so gut gegessen. Da braucht sich Sheraton nicht verstecken... Schade nur, dass alles extra kostet und mit 15% Servicepauschale verknüpft ist, aber das hilft ja jetzt alles nichts. Deutsche Preise, naja, sie holen uns in die außerchinesische Realität zurück, in Bezug auf Preisvorstellungen! Wir genießen unsere Zweisamkeit, ist auch mal wieder schön...

So gehts weiter

Also ich werde am 10.9.2007 in den Stand des Beamten auf Probe im Rahmen meines Vorbereitungsdienstes erhoben. Arbeiten werde ich an der Grundschule Wolnzach. Ich unterrichte in einer 4.Klasse HSU und Sport. Jetzt bin ich ganz schön aufgeregt... Wolnzach ist die größte Grundschule im Landkreis... Aber es ist super, dass ich nur in einer Klasse eigenverantwortlich unterrichte, das macht es vielleicht leichter, oder auch zur Hölle, wenn ich mit der Klasse nicht klarkomm... Ach, das wird schon irgendwie werden. Viel Arbeit, viel Lernen und kaum Freizeit, aber das wusste ich ja zuvor schon. Hm, und das wo ich mich gerade ans Faulenzen gewöhnen könnte :)
http://www.gs-wolnzach.de/

We are going to Hainan!!!

Sind von Samstag 28.7. bis Mittwoch 1.8. nicht erreichbar. Gönnen uns ne Auszeit zu zweit auf der karibischen, asiatischen Insel Hainan. Sind im Norden in Haikou im Sheraton untergebracht... Hier der Link zum Hotel:
www.sheraton.com/haikou
Neidisch? Solltet Ihr jetzt auch sein, denn wir sind endlich angekommen...

Dienstag, 24. Juli 2007

Durch die Blume...

Ab und zu braucht man hier so was einfach...

Montag, 23. Juli 2007

Silver Fox Cave

Die letzte Station für unser Power-Wanderwochenende war die Silver Fox Cave, benannt einzig und allein nach dim weißen, flauschigen Gebilde, dass wie reine Seide aussehen soll:Die Tropfsteinhöhle wirkt durch die kunterbunte Ausstrahlung auf den ersten Blick fürchterlich unecht, aber der Klopftest bewies dieses Mal, dass alle getesteten Steine echt waren.

Der Abstieg erfolgt über ich weiß nicht wie viele Stufen, die Temperatur sinkt mit jedem cm. An sich hat es dort sicher nicht mehr als 13°C. Dem entsprechend schlägt einem erst einmal der Dampf ins Gesicht, wie Nebel legt sich die Feuchtigkeit um einen.




Ohne Guide geht hier sowieso nichts. Die chinesische Führerin hat uns perfekt über alle möglichen Gebilde informiert, die lachenden Affen, Mao und ich weiß nicht wem alles ähnlich sehen "sollten". Leider nur auf Chinesisch, weshalb wir nicht wirklich viel verstanden haben, solche Wörter befinden sich noch nicht in meinem Wortschatz...Unter angekommen wurden wir dann in Blechschiffen durch die Quellflüsse transportiert. An der Decke waren Stahlseile befestigt, an denen der Schiffsführer unsre Blechschachtel entlang gezogen hat. Wäre alles sehr nett gewesen, wenn die nicht so geschrieen hätten. Wieso sollte man ihren Slang oder die Sprache überhaupt besser verstehen, wenn sie uns anschreiben? Sind wir taub oder was? Wie auch immer war die Klarheit des Wassers echt beeindruckend. Wenn man mit der Taschenlampe auf den Fels leuchtete, sah man in komplett gespiegelt auf der Wasseroberfläche erscheinen. Leuchtete man genau auf die Oberfläche, so dass der Lichtstrahl vom Wasserdurchbrochen wurde, verschwand die Spiegelung sofort!

Allerdings kroch beim Sitzen die Kälte in die Glieder, weshalb wir froh waren, also wir wieder Treppen steigen durften, die uns nach draußen bringen sollten. Als wir aus der Höhle nach etwa 2,5 Stunden ins Freie traten, kämpften wir mit der Wand aus Hitze. Von einer Sekunde auf die andere hatten wir etwa einen Temperaturunterschied von 20 °C oder mehr.

Schöner Ausflug jedenfalls. Die Fahrt zurück nach Peking führt über Dörfer, wie man sie sich nicht vostellen kann. Ganze Ortschaften, die nur aus Fabriken, Rohrsystemen und Schornsteigen bestanden. Auch mal interessant zu sehen.

Pekinmann - Schlechter Scherz


Station Nummer 2: Die Fundstätte des homulus errectus pekinesus stellte sich eigentlich fast als Lachnummer heraus. Der vermeintliche Pekinman oder vielmehr seine sterblichen Überreste sollten damals - 2.WK - vor den Japanern in Sicherheit gebracht werden. Man wollte sie nach Pearl Harbour und dann auf das amerikanische Festland verschiffen, um dort eine Ausstellung zu machen. Als Pearl Harbour aber angegriffen wurden, sank das besagte Schiff und von den Knochen fehlt jede Spur. Keiner weiß allerdings, ob die Fundstücke überhaupt jemals auf dem Schiff ankamen, oder ob sie nicht irgendwo in Peking verbuddelt wurden.
Bevor man sich allerdings über derartige Theorien den Kopf zerbricht, sollte man erst einmal die Fundstätte selbst unter die Lupe nehmen. Die angeblichen Ausgrabungdhöhlen sind mit Baubeton ausgespritzt und angemalt, aber leider auf so niedrigem Niveau, dass es sofort ins Auge springt.
Der Klopftest zeigte sofort, dass der Großteil der Höhle nicht echt ist. Nicht einmal das Holzgeländer oder die Steinstufen sind echt, alles nur Attrappe... Leider!
Aber immerhin können die Chinesen jetzt international mithalten, sie haben ein Pendant zu unserem Heidelbergmann. Das zugehörige Museum zeigt allerhand Gipsabdrücke von irgendwelchen Schädelknochen und die angeblichen Ausgrabungswerkzeuge. Auf viel Platz werden klitzekleine Steinchen als bedeutende Indizien angeprangert, dass vor x-Jahren exakt dort Hohlenleben existierte...

Auf den Spuren Marco Polos... - Lugou Qiao


Sonntagmorgen ging es um 9 Uhr ab Richtung Südwesten. Erste Station: Die berühmte Marco-Polo-Brücke, bei der sich auch das Anti-Japanese-War-Museum befindet. Dort haben nämlich die Japaner 1937 China das erste Mal angegriffen. Weil China diesen Angriff überstanden hat, gibt es dort jetzt Denkmäler "Against the Japanese Aggression".
Den Namen "Lugou" hat die Brücke von dem Fluss, der früher mal unter durch lief. Heute ist das Flussbett, wie so viele hier in Peking, vollständig ausgetrocknet. Schwer vorstellbar, dass der Fluss bei Höchststand die Brücke völliog überspült haben soll. Erbaut zwischen 1189 und 1192 in der Jin-Dynastie misst sie 266,5 m in der Länge, 7,5 m in der Breite und hat ein steinernes, gemeißeltes Geländer. Auf jeder Seite befinden sich 140 Geländerpfosten, auf denen aus Stein gehauene Löwen hocken. Insgesamt gibt es 485 Löwenfiguren, 287 größere und 198 kleinere. An beiden Enden der Lugou-Brücke stehen vier dekorierte Säulen (Huabiao), 4,65 m hoch, mit fein ausgearbeiteten Reliefs auf Steinsockeln. Sie gleichen denen vor dem Tiananmen-Tor.
Bekannt ist sie besonders deshalb geworden, weil vor ca. 700 Jahren Marco Polo diese Brücke bis ins Detail in seinem berühmten Reisebericht beschrieben hat. Die Löwen wurden bereits im 13., 14. Jahrhundert immer wieder renoviert. Die letzte Komplettrenovierung fand 1986/87 statt.

Sonntag, 22. Juli 2007

Longqing Xia - Ein Schifffahrt, die ist lustig, eine Schifffahrt, die ist schön...



Der Lijiang River verknappt sich nicht weit entfernt der Mauer zu einem großen Gebirgssee. Wasserfälle, Schluchten, Gebirge, Felsen, alles, was das Herz begehrt! Und das alles auf 119 km²...


Das Gebiet ist ein beliebtes Ausflugsziel, auch für Firmenausflüge. An einigen Verkaufsständchen geht es vom Parkplatz aus vorbei durch den Eingang zum "Dragon Elevator". Von außen sieht man nur einen gewaltigen gelben Drachen, der sich schwanzvoraus den Berg hinauf schlängelt. Betritt man sein Maul, kann man mit ca. 7 Rolltreppen bis nach ganz oben fahren. Besonders für Einheimische sehr praktisch, da diese wohl allein mit dem Treppensteigen bis nach oben den ganzen Tag beschäftigt wären... Oben angekommen kann man entweder mit einem Sessellift an die Bergspitze fahren, um dort zu Fuß die Landschaft zu erkunden, oder mit dem Aussichtsboot eine 1-stündige Spritztour durch die Klippen machen. Es gibt dort auch die Möglichkeit, Kajak zu fahren, einen Bungeesprung zu machen oder an so einem Stahlseil via Klettergurtsitz über den See zu sausen. Wir haben uns für die gemütliche Variante entschieden und sind Schiffal gefahren.

Außerdem gibt es eine "Blumenhöhle" - "alles Fake" sag ich nur. Kunstblumen, Stofftiere, Plastikfolienseen und und und gibt es dort zu bestaunen. Lohnt sich überhaupt nicht, wenn man sich auf Blumen freut. Aber es ist immer wieder ein riesen Spass, wenn man feststellt, worauf die Chinesen so abfahren...

Nachts gibt es dort auf einer Bühne meist Livemusik, Tanzvorführungen und Grillstände, ab und zu auch Eisskulpturen. Wir hatten genug von der Hitze und sind ab nach Hause um den Abend bei einem gemütlichen Gläschen Wein ausklingen zu lassen.

Lohnt sich aber hinzufahren, ist landschaftlich echt schön! Naherholung 80 km nordwestlich von Beijing.

Huanghuacheng - Abseits der Piste


Das heutige Naturschutzgebiet liget landschaftlicht traumhaft. Im Sommer blühen rund herum gelbliche Blumen, so weit man schauen kann. Das sehr "natürliche", also stark verfallene Mauerstück liegt an einem 30 m tiefen Gebirgssee. Um 1592 erbaut erstreckt es sich kreisfrömig um eine etwa 8000 m² große Fläche.
Wir sind nicht am See entlang gewandert, sondern wurden von dem dortigen Guide quer Feld ein durch die Botanik geschickt. Ich bin mir fast sicher, dass dort noch kaum ein Touri war. Die erste Hürde war genommen, als wir durch eine Art Bauernhof mussten, an dessen Ende ein alter Chinese ein rostiges Gitter bewachte. Für 10 Yuan pro Nase ließ er uns passieren. Durch wilde Gärten und Maisfelder hindurch erkämpfen wir uns einen Weg Richtung Mauer. Gut, dass wir immer Sichtkontakt hatten, sonst hätten wir im Leben nicht hingefunden. Dort angekommen stand ein Schild: "Climbing the Great Wall is here forbidden!"Na toll! Einen Eingang gab es auch nicht, also haben wir versucht irgendwo hochzuklettern. Ist uns auch gelungen, aber plötzlich stand eine verknitterte, alte keifende Frau vor uns, das sei ihre Mauer und sie will jetzt Geld von uns. Nach langem Hinundher- sie wollte uns nicht vorbeilassen und hat uns mit nem Stock zu vertreiben versucht - haben wir dann 5 Yuan gezahlt.
Abendteuer pur, aber alles ganz harmlos, also keine Sorge. Wir hätten sogar verfledderte Tickets haben können, also alles kein Problem :)
So im Nachhinein war es einfach ein super Ausflug, spannend, tolle Umgebung, fern ab von jeglicher Zivilisation, auch wenn wir das vorher nicht wussten.
Also wir von dort nach 3 Stunden wandern bei ca. 40° C in der brütenden Mittagshitze wieder wegfuhren, sind wir an unserem eigentlichen Ziel vorbeigefahren - dem Abschnitt mit dem See. Dort hätte es ganz "normale" Wege gegeben und Ticketsund überhaupt. Aber unser Erlebnis war auf alle Fälle einmalig und das kann uns keiner mehr nehmen.

Wir beim Wandern